Die Geistige Landesverteidigung entstand als eine politisch-kulturelle Bewegung in der Schweiz während des 2. Weltkrieges und hatte bei den Jugendlichen zum Ziel, sie zu guten Staatsbürger*innen zu erziehen. Um die Heimatliebe zu vertiefen und das nationale Bewusstsein zu fördern, wurden Exkursionen angeboten oder Staatsunterricht abgehalten. Während in Deutschland alle Jugendorganisationen in die Hitlerjugend eingegliedert wurden, verbot man in der Schweiz 1938 kommunistische Organisationen und 1940 auch linke Jugendorganisationen. Zum 650-jährigen Jubiläum der Eidgenossenschaft spielte sich 1941 eine Kundgebung der Jugend im Landesmuseum mit Volkshymnen, Ansprachen und einer Aufführung des Tellspiels ab. 10’000 Jugendliche waren anwesend, Erwachsene nur ausserhalb des Zauns zugelassen. Es galt, die Jugend für das Vaterland zu begeistern – durchaus auch mit propagandistischen Methoden.
Bei seinem 10-jährigen Jubiläum waren dem VFF bereits 65 Jugendgruppen angeschlossen. Der VFF rebellierte gegen den Drill für eine Staatsjugend und hielt sich vorerst politisch neutral. Erst 1956 schloss die Vereinigung einzelne Jugendorganisationen aus und verstiess gegen ihren Neutralitätsanspruch. Mit einem Fackelzug für die Einführung der AHV, der Veröffentlichung eines Postulats zum Jugendschutz am Arbeitsplatz oder einer Spendensammlung für die Kriegsflüchtlinge bewies der VFF sozialpolitisches Engagement.